Mythos Digitalisierung

Mythos Digitalisierung

Mythos Digitalisierung

Alle reden von der Digitalisierung. Zuvor aber ist zu klären, was das eigentlich ist, Digitalisierung.

Wir leben heute in einer Wissensgesellschaft. Wir können immer alles beantworten. zumindest solange wir online sind. Und wir können Neues erschaffen, kreativ sein.

digitale AusgabegeräteDie Universalmaschine Computer und ihre Abkömmlinge gaukeln uns vor, das auch noch zu können. Für den Nichtkreativen ist es schwer, zu unterscheiden, ob das Neue nun originär ist oder bloß durch Datenkombination erstelltes.

Anfangs waren wir fasziniert. Wo der Nutzen für den Privatmenschen ist, war egal. Man könnte sich ja an die Lösungen und Fragen machen, die uns immer schon beschäftigen. Meine Generation konnte sehen, wie Computer immer alltagstauglicher wurden. Zuerst war die Technik da, dann kam der Nutzen. 

Digitalisierung – heute alltäglich und überall

Zumindest glauben wir heute, dass digitale Geräte uns weiterentwickeln. In Wirklichkeit bilden sie aber immer noch die mechanische Welt des frühen 20.Jahrhunderts ab. Am einleuchtendsten sieht man das am System „What You See Is What You Get“. Es bildet bloß den analogen Schreibtisch digital ab.

Wir leben in Zeiten, in denen sich das Digitale normalisiert. Informationstechnik ist ein so selbstverständlicher Teil unseres Alltags geworden, dass ihr nichts Sensationelles mehr anhaftet. 

Das Problem dabei ist: Es wurde einfach die Welt in den Computer gestopft. Egal was, es musste erst in (mehr oder weniger) mühevoller Kleinarbeit aus der analogen Welt in’s Digitale gebracht werden. Es ist also bloß eine Verschiebung. Eine Neuentwicklung ist nicht vorhanden.

Bereits 1951 war der Computer laut Werbung ideal für alles, bei dem sortiert, klassifiziert und gerechnet wird. Das ist bis heute so geblieben und bestimmt auch unser Zukunftsbild. Das heißt aber nicht, dass die Ideen gleich mitgeliefert werden.

Heute machen wir uns einen vierten Nutzen vor. Der Computer entscheidet für uns, in unserem Sinne. Genau das macht er nicht! Entscheidungen werden von digitalen Geräten aufgrund von Daten getroffen. Auf Basis von Rechenmodellen, die wir vorher eingegeben haben.

Wie vor 50 Jahren – Bilder!

Wir sind wieder dort, wo wir schon immer waren. Bilder dominieren die digitale Kommunikation. So wenig Text wie möglich und bloß eine kurze, aber umso klarere Botschaft. Doch haben Bilder dank Smartphones und sozialer Medien im vergangenen Jahrzehnt auch einen enormen Bedeutungszuwachs erfahren. Seit sie sich einfacher denn je herstellen, verbreiten und teilen lassen, können Menschen mit ihnen vielfältig kommunizieren. Damit bekommt die Sprache ernsthafte Konkurrenz.

Influencer erzeugen Bildwelten

Selfies und Memes sind die neuen Plakate. Dabei bestehen erfolgreiche Kampagnen aus einer intelligenten Verknüpfung zwischen dem realen öffentlichen Raum und dem im Netz. Bildsujets, die im Netz rasch Verbreitung finden, können einer Botschaft ungeahnte Dynamik verleihen, Menschen emotionalisieren und mobilisieren.

Und das wollte die Werbeindustrie schon immer. Emotion! Und dadurch Aufmerksamkeit.

Heute aber nicht mehr durch banale Botschaften, etwas Sex. weil wir suchen heute nach authentischen Geschichten. Wir suchen nach Problemlösungen. Und die Marke, die für meine Werte steht und mir den passenden Nutzen gibt hilft mir beim Lösen.

Eine Wunschliste

Unvollständig und unsortiert hier meine drei zukünftigen Wünsche an die Digitalisierung.

Unaufgeregte Unterstützung durch selbständiges Denken und Austausch der Maschinen untereinander. Weniger Big Data Unterwerfung, mehr Intuition und somit eine echte Diskussion zwischen Mensch und Maschine.  Und mehr Realität und weniger Existenz in der Filterblase.

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