Klassische Werbung im digitalen Zeitalter
Warum TV, Radio, Print und Out-of-Home noch immer unverzichtbar sind
Klassische Werbung vs. digitale Werbung – sind traditionelle Medien noch relevant?

Die Werbewelt ist digital geprägt: Social Media, Influencer-Marketing und Online-Ads dominieren den Diskurs. Doch klassische Werbung – ob Fernsehen (TV-Werbung), Radio, Printmedien oder Out-of-Home (OOH / Plakatwerbung)– ist nach wie vor unverzichtbar. Sie wirkt auf einer tieferen, oft unbewussten Ebene und entfaltet ihre volle Stärke, wenn sie geschickt mit digitalen Kanälen kombiniert wird. In vielen crossmedialen Kampagnen bilden klassische Medien die Grundlage, auf der digitale Maßnahmen aufbauen – und genau in dieser Kombination entsteht ein Mehrwert, den reine Digitalwerbung nicht erreicht.
Wie klassische Werbung wirkt – psychologische Effekte und digitale Ergänzung
Klassische Werbung prägt uns unbewusst: Logos auf Plakatwänden, eingängige Radioslogans oder emotionale TV-Spots bleiben im Gedächtnis. Digitale Werbung hingegen überzeugt durch Personalisierung, Targeting und Messbarkeit. Die eigentliche Stärke liegt in der Verbindung: Klassische Medien schaffen Reichweite und Markenvertrauen, digitale Werbung verstärkt den Effekt durch Interaktion und präzise Ansprache.
TV-Werbung: Emotionale Markeninszenierung und maximale Reichweite
Fernsehwerbung bleibt eines der reichweitenstärksten Medien überhaupt. Live-Events wie Sportübertragungen oder Unterhaltungsshows sind ideale Umfelder, um Marken emotional zu verankern.
Ein Best-Practice-Beispiel ist die Kampagne „No Need To Fly“ der Deutschen Bahn. Sie kombinierte TV-Spots und Out-of-Home-Werbung mit personalisierten Facebook-Anzeigen, um Inlandsreisen als klimafreundliche Alternative zum Fliegen zu positionieren. So wurde der emotionale Impuls aus der klassischen Werbung online verlängert (Contagious).
Auch NGOs setzen auf TV-Werbung als Anker, während parallel digitale Formate wie Landingpages, Social Media oder Webvideos zur Interaktion animieren (Connect360 Multimedia).
Radiowerbung: Nähe, Regionalität und digitale Erweiterung
Radio ist ein Alltagsbegleiter – ob im Auto, beim Kochen oder unterwegs. Radiowerbung nutzt diese Nähe, um Botschaften genau in den richtigen Momenten zu platzieren.
Die Wirkung verstärkt sich, wenn Radiowerbung mit Podcast-Sponsoring, Streamingdiensten oder Social-Media-Kampagnen kombiniert wird. So wird aus klassischem Radio ein vernetztes Medium, das Hörer:innen in ihren Routinen anspricht und später digital weiterführt.
Printwerbung: Vertrauen, Glaubwürdigkeit und crossmediale Verlängerung
Printanzeigen in Zeitungen und Magazinen genießen nach wie vor hohe Glaubwürdigkeit. Sie wirken besonders bei erklärungsbedürftigen Themen, B2B-Angeboten oder Premiumprodukten.
Viele Marken nutzen Print heute als Brücke zur digitalen Welt: QR-Codes, Augmented Reality oder Online-Verweise führen Leser:innen direkt weiter. Beispiele für diese Integration finden sich in mehreren erfolgreichen Kampagnen, die Printanzeigen nahtlos mit Online-Plattformen verknüpften (The Manifest).
Out-of-Home (OOH) und Digital-Out-of-Home (DOOH): Sichtbarkeit im öffentlichen Raum
Plakatwerbung und Außenwerbung sind im Alltag omnipräsent – an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder auf Großflächen. Sie wirken auch dann, wenn wir nicht aktiv hinschauen, und schaffen dauerhafte Markenpräsenz.
Die Weiterentwicklung ist Digital-Out-of-Home (DOOH): Hier passen sich Inhalte flexibel an Tageszeiten, Wetter oder Standorte an. So werden Werbeflächen zu interaktiven Erlebnisorten (StackAdapt).

Ein spektakuläres Beispiel bot adidas: Während einer Fußball-Europameisterschaft wurden riesige Billboards mit Torwart Manuel Neuer inszeniert, der scheinbar über Autobahnen sprang. Die Kampagne erzeugte nicht nur Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum, sondern verbreitete sich viral über Social Media (Little Black Book).
Crossmediale Werbung: Klassisch trifft digital
Die größten Effekte entstehen, wenn klassische und digitale Werbung Hand in Hand gehen. Ein TV-Spot weckt Neugier, Social Media führt die Geschichte fort. Printanzeigen leiten über QR-Codes direkt ins Web, Plakate werden durch Augmented Reality zum Erlebnis, Radiowerbung findet ihr Echo in Podcasts.
So entsteht ein 360-Grad-Marketingmix, der Menschen nicht nur erreicht, sondern sie auch aktiv einbindet.

Communities und Social Media als Verstärker
Klassische Werbung sorgt für Sichtbarkeit und Vertrauen – Social Media liefert den Dialog. Hier reagieren Konsument:innen direkt auf Kampagnen, teilen Inhalte und diskutieren Markenbotschaften. Wer klassische Reichweite mit Community-Building verbindet, schafft Nahbarkeit und Interaktivität.
Wann welcher Werbekanal sinnvoll ist
TV ist unschlagbar, wenn es um Emotionen und Reichweite geht. Radio und Out-of-Home eignen sich hervorragend für regionale Aktionen und kurzfristige Ansprache. Printmedien überzeugen bei Themen, die Vertrauen und Seriosität erfordern. Und digitale Kanäle sind unersetzlich für Interaktion, Messbarkeit und personalisierte Kommunikation. Erst in der Kombination entfalten diese Kanäle ihre volle Wirkung.
Best-Practice-Kampagnen im Überblick

Deutsche Bahn – „No Need To Fly“: Kombination aus TV, OOH und personalisierten Social-Media-Ads (Contagious).
adidas OOH-Stunt: Riesige Plakate mit Manuel Neuer sorgten offline und online für maximale Aufmerksamkeit (Little Black Book).
Print meets Digital: Printanzeigen mit QR-Codes oder AR-Features, die direkt in digitale Erlebnisse überleiten (The Manifest).
Fazit: Klassische Werbung als Fundament moderner Kommunikation
Klassische Medien sind kein Relikt, sondern die Basis für erfolgreiche Kommunikation. Sie liefern Reichweite, Vertrauen und Markenprägung. In Kombination mit digitalen Kanälen entsteht ein kraftvoller Mix, der Marken nicht nur sichtbar macht, sondern sie erlebbar, interaktiv und messbar gestaltet.
Wer heute erfolgreich werben will, orchestriert ein Zusammenspiel aus TV, Radio, Print, Out-of-Home, Social Media und digitalen Plattformen – eine Strategie, die klassische Stärke und digitale Intelligenz verbindet. Darüber schreibe ich auch in anderen Blogs, z.B. hier

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